Tritt auf einem Kreuzfahrtschiff Reiseübelkeit auf?

Viele potenzielle Seereisende, die vor der Buchung ihrer ersten Kreuzfahrt stehen, möchten sich natürlich gerne informieren, welchem Risiko sie selbst oder ihre liebsten Familienmitglieder ausgesetzt sind, auf einem Kreuzfahrtschiff von Reiseübelkeit geplagt zu werden und seekrank zu werden. Möglicherweise sind ja auch ihre Mitreisenden anfällig auf Reisekrankheit und zögern deshalb durch ihre Unsicherheit vor einer Buchung.

Wie viele Passagiere tatsächlich auf einer Kreuzfahrt seekrank werden, ist schwer zu pauschalisieren. Manche Menschen reagieren generell sehr empfindlich und beginnen bereits bei geringem Wellengang, sich unwohl zu fühlen. Anderen macht selbst starkes Schwanken bei hohem Wellengang relativ wenig aus. Letztlich hängt es dennoch stark vom Seegang ab, wie viele Passagiere auf einer Kreuzfahrt von Seekrankheit betroffen werden. Grundsätzlich sei jedoch angemerkt, dass Kreuzfahrtschiffe nicht vergleichbar sind mit kleinen Ausflugsbooten, die Sie vielleicht vom letzten Hotelurlaub von Ausflügen zur Delfin- und Walbeobachtung kennen. Kreuzfahrtschiffe liegen normalerweise sehr fest und stabil im Meer, sofern kein extrem starker Sturm im Gange ist. Zudem haben moderne Kreuzfahrtschiffe Stabilisatoren, die im Notfall hinzugeschaltet werden können, um das Schiff im Meer zu stabilisieren. Schließlich haben AIDA, TUI Mein Schiff, MSC und die anderen großen Reedereien ein hohes Anliegen daran, dass möglichst wenige Passagiere an Bord seekrank werden und sich zu einer erneuten Kreuzfahrt entschließen.

Auf welchen Routen ist der Seegang am niedrigsten?

Es ist schwierig, eine allgemeingültige Aussage darüber zu treffen, auf welchen Routen der Seegang am geringsten oder am höchsten ist, da dies von verschiedenen Faktoren abhängig ist. In Gebieten, in denen umliegendes Land nicht weit entfernt ist, ist die Wahrscheinlichkeit für geringeren Seegang höher als auf dem offenen Meer, beispielsweise bei einer Transatlantik-Überfahrt. Stärkerer Wellengang tritt vor allem dann auf, wenn in einem Seegebiet zuvor Unwetter mit starkem Wind herrschten. Dies kann grundsätzlich überall vorkommen. Allerdings gibt es einige Routen und Regionen, die erfahrungsgemäß weniger wellenstark sind.

Generell gelten Touren im Mittelmeer, auf der Adria und den Kanaren als weniger wellenstark. Beispiele für solche Routen sind AIDA-Reisen entlang der italienischen Küste oder TUI Mein Schiff-Routen durch die griechischen Inseln. In diesen Gebieten sind die Bedingungen oft ruhiger, insbesondere während der Sommermonate.

Jedoch gibt es auch hier saisonale Unterschiede. Im Winter können beispielsweise aufgrund von stärkeren Winden und Stürmen auch im Mittelmeer unruhigere Seebedingungen herrschen. Es ist daher ratsam, die Reisezeit sorgfältig zu wählen, um die Wahrscheinlichkeit für einen ruhigeren Seegang zu erhöhen.

Bei der Überfahrt von den Kanaren nach Madeira kann es hingegen häufig zu unangenehmen Unterströmungen kommen, die den Seegang beeinflussen. Solche Phänomene sind lokal begrenzt und lassen sich nicht immer vermeiden, auch wenn die allgemeinen Bedingungen in der Region als eher ruhig gelten.

Insgesamt ist es empfehlenswert, sich über die jeweiligen Bedingungen und Erfahrungen auf bestimmten Routen zu informieren, um eine passende Kreuzfahrt auszuwählen. Dabei sollte auch die Jahreszeit berücksichtigt werden, da sie einen erheblichen Einfluss auf den Seegang haben kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Wetter und damit auch der Seegang letztendlich nicht vorhersehbar sind und es immer zu unerwarteten Veränderungen kommen kann.

Routen mit erhöhtem Wellengang: Worauf sollten Sie sich einstellen?

Obwohl das Wetter und der Seegang grundsätzlich schwer vorherzusagen sind, gibt es bestimmte Routen, bei denen erfahrungsgemäß mit erhöhtem Wellengang gerechnet werden sollte. Eine solche Route ist beispielsweise die Transatlantik-Überfahrt zwischen Europa und Nordamerika, vor allem während der Herbst- und Frühjahrsmonate, wenn stärkere Stürme und rauere Seebedingungen auftreten können. Kreuzfahrten, die den Nordatlantik durchqueren, wie etwa AIDA-Reisen von Hamburg nach New York oder TUI Mein Schiff-Routen zwischen Nordeuropa und Kanada, sind in diesen Zeiträumen besonders betroffen.

Eine weitere Route, auf der man mit erhöhtem Wellengang rechnen sollte, ist die Fahrt durch die Drake-Passage zwischen Südamerika und der Antarktis. Diese Passage ist bekannt für ihre extremen Wetterbedingungen und den oft rauen Seegang, der selbst bei erfahrenen Kreuzfahrern Seekrankheit auslösen kann. Wer eine Antarktis-Expedition plant, sollte sich auf schwankende Bedingungen einstellen und möglicherweise vorbeugende Maßnahmen gegen Reiseübelkeit ergreifen.

Kreuzfahrten in den Gewässern rund um Nord- und Westeuropa, insbesondere in der Nordsee und entlang der norwegischen Küste, können ebenfalls von starkem Wellengang betroffen sein, insbesondere während der Wintermonate. Sowohl AIDA als auch TUI Mein Schiff bieten Touren in diese Regionen an, beispielsweise entlang der norwegischen Fjorde oder zu den schottischen Inseln. Hier ist es ratsam, die Reisezeit so zu wählen, dass die Wahrscheinlichkeit für stürmische Bedingungen minimiert wird.

Letztendlich ist es wichtig, sich vor einer Kreuzfahrt über die zu erwartenden Bedingungen auf der jeweiligen Route zu informieren und entsprechend vorzusorgen. Die Wahl der Reisezeit und die Kenntnis über mögliche Wetterbedingungen können helfen, unangenehme Überraschungen in Bezug auf den Seegang zu vermeiden. Dennoch sollten Reisende stets auf eventuelle Veränderungen der Wetter- und Seebedingungen vorbereitet sein, um das bestmögliche Erlebnis auf ihrer Kreuzfahrt zu gewährleisten.

Im Internet gibt es diverse Seiten, auf denen sich die aktuelle Wellenhöhe abfragen lässt: beispielsweise auf WetterOnline.

Kurzreisen und Schnupperkreuzfahrten

Wer sich unsicher ist, ob er eine Kreuzfahrt verträgt, sei darauf hingewiesen, dass fast alle Kreuzfahrt-Reedereien Kurzreisen und Schnupperkreuzfahrten anbieten, die nur drei oder vier Tage lang andauern.

Betroffene Passagiere können zudem in Erwägung ziehen, präventiv entsprechende Reisemedikamente bei sich zu haben. Dies verleiht nicht nur Sicherheit, sondern man weiß sich in entsprechenden unangenehmen Situationen eigenständig zu helfen. Reisemedikamente gegen Reiseübelkeit gibt es in unterschiedlich starker Wirkung.

Auf welchen Routen tritt zu welcher Jahreszeit mit welcher Wahrscheinlichkeit stärkerer Wellengang auf?

Bitte beachten Sie, dass die folgenden Wahrscheinlichkeiten auf Schätzungen basieren und nicht auf exakten Daten. Die tatsächlichen Bedingungen können von den hier dargestellten Werten abweichen. Die Tabelle soll lediglich als grober Anhaltspunkt dienen.

Route / Gebiet Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittelmeer (westlich) 25% 20% 15% 10% 10% 15% 15% 15% 20% 25% 30% 25%
Italien & Malta 30% 25% 20% 15% 10% 5% 5% 10% 15% 20% 25% 30%
Mittelmeer (östlich) 35% 30% 25% 20% 15% 10% 10% 15% 20% 25% 30% 35%
Kanarische Inseln (mit Madeira) 30% 25% 20% 15% 15% 20% 20% 25% 30% 35% 35% 30%
Kanarische Inseln (ohne Madeira) 25% 20% 15% 10% 10% 15% 15% 20% 25% 30% 30% 25%
Karibik 20% 20% 20% 20% 25% 35% 45% 50% 50% 45% 35% 20%
Asien / Südostasien 30% 25% 20% 15% 15% 20% 20% 20% 25% 30% 35% 30%
Indischer Ozean / Seychellen 40% 35% 30% 25% 20% 20% 20% 20% 25% 30% 35% 40%
Orient / Emirate 15% 20% 25% 35% 40% 30% 20% 15% 15% 20% 20% 15%
Nordsee / Norwegische Fjorde 60% 55% 50% 35% 30% 25% 25% 30% 40% 50% 55% 60%
Ostsee 40% 35% 30% 25% 20% 15% 15% 20% 25% 30% 35% 40%
Transatlantik (nördlich über Grönland) 50% 45% 40% 35% 25% 20% 20% 25% 35% 40% 45% 50%
Transatlantik (südlich über Karibik) 20% 20% 20% 20% 25% 35% 45% 50% 50% 45% 35% 20%
Island & Grönland 60% 50% 40% 30% 20% 10% 10% 20% 35% 50% 60% 65%
Neuseeland / Australien 40% 35% 30% 20% 15% 15% 20% 20% 25% 30% 35% 40%
Südafrika 60% 65% 60% 55% 50% 40% 35% 35% 40% 55% 60% 60%
Alaska 50% 45% 40% 30% 20% 15% 15% 20% 30% 35% 40% 45%
Drake-Passage / Antarktis 75% 70% 60% 50% 40% 30% 30% 40% 50% 60% 70% 75%

* Auf dieser Webseite gebe ich meine persönlich gesammelten Erfahrungen mit meinen eigenen Erfahrungswerten weiter. Werden darin Artikel wie beispielsweise Reisemedikamente vorgestellt, handelt es sich hierbei um kein Sponsoring seitens der Hersteller.

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Zu Risiken und Nebenwirkungen bitte Arzt oder Apotheker fragen

Bei den Erfahrungen, die ich auf dieser Webseite weitergebe, handelt es sich primär um meine eigenen persönlichen Erfahrungswerte sowie Erfahrungswerte, die ich in Gesprächen mit anderen von Reiseübelkeit geplagten Urlaubern gewonnen habe. Der Sinn und Zweck dieser Webseite ist es, diese persönlichen Erfahrungen an andere von Seekrankheit betroffene weiterzugeben. Weder bin ich Arzt noch habe ich eine medizinische Ausbildung. Für die Korrektheit der Informationen übernehme ich keine Garantien. Im Falle von Fehlern können Sie mir gerne eine Nachricht zukommen lassen. Diese Webseite ersetzt keinen Arztbesuch! Bitte halten Sie im Zweifelsfall hinsichtlich Risiken und Nebenwirkungen Rücksprache mit Ihrem Hausarzt oder Apotheker. Bedenken Sie, dass die Wirksamkeit von Präparaten grundsätzlich individuell unterschiedlich sein kann. Berücksichtigen Sie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sowie Ihre persönliche Gesundheit. Nehmen Sie niemals unbedarft Medikamente ein.

Foto Schiff

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