Die Seekrankheit oder Reiseübelkeit, auch Kinetose genannt, ist eine häufige Form von Unwohlsein, die auftritt, wenn verschiedene Sinneswahrnehmungen widersprüchliche Informationen an das Gehirn senden. Um diese Art von Unwohlsein besser zu verstehen und effektiv damit umzugehen, ist es wichtig, die beteiligten physiologischen Prozesse und die Faktoren, die das Auftreten und die Schwere der Symptome beeinflussen, zu untersuchen.
Das Gleichgewichtsorgan im Innenohr, das Vestibularsystem, spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Reiseübelkeit. Es nimmt mithilfe winziger Haarzellen Beschleunigungsänderungen wahr und hilft uns, unsere Körperposition im Raum zu erkennen. Tiefensensoren in unserer Haut und Muskulatur, sogenannte Propriozeptoren, melden dem Gehirn die Lage und Position unserer Gliedmaßen wie Arme und Beine. Die optische Wahrnehmung, also alle visuellen Informationen, die über unsere Augen aufgenommen werden, trägt ebenfalls wesentlich zur Orientierung im Raum bei. Zusammen ermöglichen diese Sinnessysteme die Integration und Verarbeitung von Informationen, die für die Aufrechterhaltung der Körperbalance und die Anpassung an die Umgebung erforderlich sind.
Wenn wir uns in einem Fahrzeug oder auf einem Schiff bewegen, ohne unsere Beine aktiv zu nutzen, und sich gleichzeitig Teile unserer Umgebung wie der Horizont bewegen, während andere Teile wie die Schiffsreling statisch bleiben, erhält das Gehirn widersprüchliche Informationen. Diese Informationen sind notwendig, um die Körperbalance aufrechtzuerhalten, können jedoch bei manchen Menschen zu Reiseübelkeit führen.
Schätzungsweise 20 % der Bevölkerung reagieren auf diese unterschiedlichen Informationen mit Symptomen der Seekrankheit oder Reisekrankheit, die in ihrer Ausprägung variieren können. Verschiedene Faktoren können die Anfälligkeit für Reiseübelkeit beeinflussen, wie z. B. Alter, Geschlecht, genetische Veranlagung und Erfahrung mit Fahrzeugen oder Schiffen. Kinder und Jugendliche sind in der Regel anfälliger für Reiseübelkeit, während Erwachsene mit zunehmendem Alter oft weniger empfindlich werden. Frauen sind häufiger von Reiseübelkeit betroffen als Männer, und einige Studien deuten darauf hin, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen könnte. Darüber hinaus können Menschen, die häufiger Fahrzeuge oder Schiffe nutzen, im Laufe der Zeit eine gewisse Toleranz gegenüber Reiseübelkeit entwickeln.
Die genaue Ursache für die unterschiedliche Anfälligkeit für Reiseübelkeit ist noch nicht abschließend erforscht, jedoch gibt es einige Theorien dazu:
Eine verbreitete Hypothese besagt, dass der menschliche Körper in den frühen Phasen der Evolution nicht mit Fortbewegungsmethoden wie Fahrzeugen oder Schiffen konfrontiert war. Unsere Vorfahren ernährten sich stattdessen häufig von Beeren und Pflanzen, deren Auswirkungen auf den Körper unbekannt waren. Einige giftige Beeren konnten zu schwerwiegenden Nahrungsvergiftungen führen, die ähnliche Symptome wie Seekrankheit und Reiseübelkeit hervorrufen. Der Körper entwickelte daraufhin einen Schutzmechanismus, der durch Erbrechen des Mageninhalts potenzielle Vergiftungen eindämmte und das Überleben sicherte. Die heutige Reiseübelkeit könnte somit ein evolutionäres Relikt dieses Schutzmechanismus sein, der fälschlicherweise durch widersprüchliche Sinneseindrücke ausgelöst wird.
Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf Reiseübelkeit, wobei einige anfälliger sind als andere. Typische Symptome von Seekrankheit und Reisekrankheit sind verstärkter Speichelfluss, Schwindel, Schweißausbrüche, Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Müdigkeit, Blässe und Kreislaufprobleme. Um Reiseübelkeit zu vermeiden oder zu lindern, können Betroffene verschiedene Strategien anwenden:
Es ist wichtig zu beachten, dass Reiseübelkeit zwar unangenehm ist, aber in der Regel keine schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen hat. Dennoch sollten Betroffene sich bei anhaltenden oder schweren Symptomen an einen Arzt oder Apotheker wenden, um mögliche Gegenmaßnahmen oder Behandlungen zu besprechen.
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